Kindergarten das wars, Schule wir kommen

Kindergarten – DAS WARS. Episode II, möge die Schule mit Dir sein. So steht es auf dem Star Wars look-a-like T-Shirt, was der Große von unseren Nachbarn zum 6. Geburtstag geschenkt bekommen hat. Und worüber ich anfangs lachte, hat mich am letzten Kindergartentag fast zu Tränen gerührt. Ja, das war´s. Zwar bin ich mir sicher, dass er bereit dafür ist – weil er ein verantwortungs- und liebevoller, großer Bruder ist; weil er wissbegierig und interessiert ist; weil er so selbstständig und sozial ist – es macht mich trotzdem traurig, dass die unbeschwerte Kindergartenzeit jetzt zu Ende geht. Vielleicht, weil es mir auch ein kleines bisschen Sorge bereitet.

Wovor ich Angst habe

Gefühlt ist es keine Jahre sondern nur wenige Tage her, dass er auf die Welt gekommen ist und uns zu einer Familie gemacht hat. Dieser kleine süße Mann, unser Sohn. So schwierig der Start war, so glücklich sind wir gewesen, ihn endlich in unseren Armen halten und uns um ihn kümmern zu dürfen. Unser erstes Kind, unsere erste gemeinsame große Liebe.

Gefühlt habe ich selbst erst gerade der Schule den Rücken gekehrt. Einem System, was mir – und seltsamerweise auch André – das Leben an vielen Punkten so unglaublich schwer gemacht hat. Ich war immer extrem stur, habe mir ungerne Dinge vorschreiben lassen und lieber gespielt als gelernt. Ich habe die 7. Klasse wiederholt und nur knapp mein Abitur geschafft. André war ähnlich begabt, vielleicht etwas ehrgeiziger. Ich würde auch ehrlicherweise sagen: Deutlich intelligenter. Auch wenn er zwei Mal sitzen geblieben ist. Wahrscheinlich hätte er das Abitur mehr verdient als ich. Er hat sich aber dazu entschieden, die Schule für einen Job beim Fernsehen zu schmeißen – kurz vor dem Abitur.

Und jetzt also alles wieder auf Anfang. Die Verpflichtungen, die Diskussionen. Dazu der Anspruch an uns selber, unserem Sohn einen leichteren Weg durch die Schule zu ermöglichen, ihn dabei bestmöglich zu unterstützen. Außerdem ein Alltag, der nicht nur das Leben unseres Kindes verändert. Hausaufgaben und Schulferien. Elternabende und Lehrer.

Was ich meinem Kind wünsche

Er wird es gut machen. Sehr gut sogar, da bin ich mir sicher. Und vielleicht ist es für mich eine Chance, mich für das System Schule wieder zu öffnen, der neuen Generation von Lehrern eine Chance zu geben. Unser Sohn freut sich auf jeden Fall. Und ist am letzten Tag aus der Kita spaziert, als wäre es das normalste der Welt. Recht hat er.

Warum auch aus meinem Problem seins machen?

Für Deinen neuen Lebensabschnitt wünschen wir Dir eine Menge Spaß am Lernen, Menschen, die Deinen Horizont erweitern, Freunde, die Dir zur Seite stehen und das Selbstvertrauen, Dinge zu hinterfragen.